Die Surbek-Sammlung

Das Ehepaar Surbek-Frey hatte zu Schloss Spiez einen speziellen Bezug, gehörte es doch – nach seiner langen Vorgeschichte bis zur Stiftungserrichtung - dem Schwager und der Schwester von Marguerite Frey-Surbek, Dr. med.Carl Wilhelm Schiess (†1929) und Helene Schiess-Frey (†1962). Wilhelm Schiess hatte die Besitzung, die Unsummen an Renovationskosten verschlang, 1919 von seiner Grossmutter geerbt. 1927 wurde sodann die Stiftung Schloss Spiez gegründet, die das Schloss 1929 erwerben konnte.

1964 schlossen das Ehepaar Surbek-Frey und die Stiftung Schloss Spiez einen Schenkungsvertrag betreffend der Übergabe repräsentativer Werke der beiden Maler. Es handelte sich um fast hundert Gemälde und um zahlreiche Arbeiten auf Papier. Bereits zwei Jahre zuvor hatte die Stiftung Schloss Spiez das zum Schloss gehörende Haus Le Roselier erhalten, wo Helene Schiess seit dem Tod ihres Mannes gewohnt und wo Victor Surbek 1933 und 1934 Fresken gemalt hatte.

Die Stiftung Schloss Spiez pflegt die Schenkung Surbek-Frey nach professionellen Richtlinien und widmet den Künstlern wiederkehrend Sonderausstellungen, wie beispielsweise 2018 die Ausstellung "Marguerite Frey-Surbek & Victor Surbek". Auch konnte die Schenkung Surbek-Frey mit weiteren Werken und Archivalien erweitert werden, so dass eine Surbek-Sammlung entstanden ist.

Zu den beiden Künstlern

Victor Surbek (* 1. November 1885 in Zäziwil; † 26. März 1975 in Bern), aus dem Kreis um Hodler hervorgegangen, in München, Karlsruhe und Paris ausgebildet, ist insbesondere für seine imposanten Gebirgslandschaften und stimmungsvollen Ausblicke vom Sommeratelier in Iseltwald am Brienzersee bekannt. Er war auch ein grosser Zeichner, hinterliess aber auch ein reiches druckgraphisches Werk.

Marguerite Frey Surbek (* 23. Februar 1886 in Delémont; † 17. Mai 1981 in Bern), Schülerin von Paul Klee, der sie zur weiteren Ausbildung nach Paris schickte, schuf ein eigenständiges Werk, insbesondere ihre farbintensiven nachimpressionis-tischen Interieurs vermögen zu bestechen. Wichtig war ihr das reizvolle Spiel der Farben mit Licht und Schatten, sie fand oft kühne Arrangements bei ihren Terrassen- und Gartenbildern. Beide führten in Bern eine Malschule und unternahmen zahlreiche Reisen in viele Länder Europas – vor allem Kalabrien – sowie nach Amerika, von wo sie jeweils mit reicher malerischer Ausbeute nach Bern heimkehrten.

Biografien

Publikationen

- Bhattacharya-Stettler, Therese; Biffiger, Steffan: Marguerite Frey-Surbek / Victor Surbek, "Als Künstler sind wir nicht verheiratet", Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich, 2018
- Schneider, Markus: Die Surbeks: Victor & Marguerite: ein Berner Künstlerpaar, Zürich 2014
Beide Titel sind im Museumsshop erhältlich.


Originalton

Interviews mit Marguerite Frey-Surbek geführt von Heinrich Rohrer in den Jahren 1976/1977.

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Auskünfte und Kontakt

Dominik Tomasik, Sammlung und Archiv
sammlung@schloss-spiez.ch

Victor Surbek, Schlosshof Spiez (Ausschnitt), undatiert, Tusche auf Papier, Stiftung Schloss Spiez, Schenkung Frey-Surbek

Marguerite Frey-Surbek, Portrait de moi-mème debout (Ausschnitt), vor 1908, Öl auf Sperrholz, 63 x 51.1 cm, Stiftung Schloss Spiez, Schenkung Surbek-Frey

Victor Surbek, Selbstporträt (Ausschnitt), 1911/12, Öl auf Leinwand, 65 x 50 cm, Stiftung Schloss Spiez, Schenkung Surbek-Frey

Victor Surbek, Das Atelier, La grande fenêtre (Ausschnitt), 1974, Öl auf Leinwand, 80 x 100 cm, Stiftung Schloss Spiez, Schenkung Surbek-Frey

Marguerite Frey-Surbek, Terrasse Iseltwald (Ausschnitt), 1976, Öl auf Leinwand, 50 × 64 cm, Stiftung Schloss Spiez, Schenkung Surbek-Frey

1933/1934 brachte Victor Surbek am Wohnhaus "Le Roselier" Wandmalereien an.

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